Durch den Westen Kanadas und zu den Drehorten von 'Rambo - First Blood 1982'

Ein knapp zehn stündiger Flug über den Atlantik brachte mich zur westlichen Küste Kanadas. Nach Vancouver. Früh morgens ging es dann auch schon los. Mit dem eigenen Mietwagen und der Fähre nach Vancouver Island. Hier hatte ich 3 Tage ein super Hotel in Ucluelet.

Ich unternahm schöne Wanderungen an der zerklüfteten schwarzen Küste entlang. Durch urwaldartige Tuja- und Zedernwälder, die Bäume waren teils meterdick. Entlang des 'Tonquin' und den 'Rainforest' Trails. 

Außerdem unternahm ich noch eine Bär-Watching Tour. Gut eingepackt in warmer Kleidung fuhren wir früh morgens mit einem großen Schlauchboot, raus auf das Meer. Vor der Küste liegen viele unzählige kleinen Inseln. Dort konnten wir Bären beobachten, wie sie mit ihren Tatzen die großen Kieselsteine weg kullerten, um Muscheln und kleine Krebse zu fressen. Am vierten Tag ging die Tour weiter nach Victoria. Da ich abends eine Wal-Watching-Tour gebucht hatte. Wieder gut und warm eingepackt ging es raus auf's Meer. Leider ließen sich die Wale nicht blicken, egal wie lange wir auch auf dem Meer unterwegs waren.

Als Entschädigung bekam jeder auf seine E-Mail Adresse einen Gutschein - Code geschickt, für eine kostenlose Wiederholungstour :) 

Nun ging es am nächsten Tag, auch schon wieder mit der Fähre zurück ans Festland. 

Mein nächstes Ziel sind die Drehorte von 'Rambo I - First Blood' von 1982 in der Kleinstadt Hope. Ein kleines verschlafenes Nest, würde ich mal sagen... 
Da hat sich in den vergangenen 40 Jahren so gut wie nichts verändert.

Wer den Film 'Rambo I' kennt, der erkennt auch sofort anhand von den Bildern die Drehorte / Stellen wo die einzelnen Szenen gedreht worden sind.

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Filmszene = Rambo läuft in die Stadt ein, am Anfang vom Film

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Filmszene = Die erste Begegnung mit dem Sheriff

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Filmszene = Straßenkreuzung bei der Flucht aus der Polizeistation

 

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Hier stand die 'Rambo-Brücke, im Hintergrund stehen noch die Original Tannen

Ich hätte noch viele andere Beispiele...

Dort wo die berühmte Klippen Szene gedreht wurde, als Rambo vom Felsen springt, war leider gesperrt. Ein halbes Jahr zuvor ereignete sich eine mächtige Flut von dem Fluss und zerstörte den Weg. Dieser Fluss riss viele Bäume weg, sodass die Öffnung zu den 'Othello Tunnels' unpassierbar gemacht wurde...

Was auch viele nicht wissen, dass die allererste Szene vom Film, als Rambo sein Vietnam Kollegen besuchen will, und die Frau sagte, dass er verstorben sei, dass dies ein Privatgelände ist, und es heute großräumig abgesperrt wurde, und mit Kameraüberwachung gesichert ist. Dies ist c.a. 138 km von der Kleinstadt 'Hope' entfernt.

An einem Nebenort von Vancouver, am 'Pit River' ist auch Im Film ist die markante Bergspitze des 'Golden Ears' im Hintergrund zu sehen. Was noch 138 - 140km von Hope entfernt gedreht wurde, ist die 'Schrottplatz Szene' nach der Flucht. Das Such Basislager der Nationalgarde, die 'Mienen Szene', und als Rambo mit dem Militär Lkw die Polizeisperre durchbricht, befindet sich ebenfalls dort.

Dies ist etwas seltsam, wenn man den Film kennt, denn er flüchtet von Hope, dann rennt er 138 km entfernt auf einem Schrottplatz rum, wo er sich diese Planen Kutte überwirft, und dann hängt er wieder bei Hope am Felsen (bei den 'Othello Tunnels') .... So ist es halt im Film ;)

Die Rambobrücke, wo der Sheriff ihn aussetzte, wurde 2011 abgerissen, und Sylvester Stallone half sogar bei den Abrissarbeiten. Die Polizeistation in dem Ort Hope wurde extra für den Film gebaut, sodass Rambo sie gegen Ende des Films mit einer M60 zerschießen konnte.

Auf jeden Fall, wenn man in dem Ort 'Hope' in ein Geschäft rein geht, und nach 'Rambo' fragt, drehen die Leute regelrecht fast durch, vor Begeisterung, dass mal wieder einer kommt, und sich für die Drehorte interessiert... Die Leute leben von dem Film und sind auch total stolz darauf.

Deswegen ist auch in diesem Jahr, zum 40. Jubiläum des Films ein dreitägiges großes Fest (7.8.9. Okt.) in der Stadt. Damalige Schauspieler sollen auch kommen...

Als ich meinen weißen Audi genau dort hinstellte, wo der Sheriff die erste Begegnung mit Rambo hatte, rief mir sofort unten vom Autohaus jemand entgegen:

"This is a Rambo Location !" - "Yes" erwiderte ich ihm...

Die wissen ganz genau, wenn sich an dieser Stelle ein Touri mit seinem Auto dort hinstellt, dann macht er das nur wegen dieser Filmszene. Aber irgendwann musste man sich wieder von 'Hope' verabschieden, und es ging weiter mit meiner Reise.  

Nach 5 stündiger Autofahrt ohne Pause hatte ich 445 km mehr auf'm Tacho und ich stand vor dem mächtigen Wasserfall 'Spahats Creek Falls'.

Ein paar Kilometer weiter erreichte ich auch schon meine Übernachtung in der 'Nakiska Ranch' mitten in der Wildnis. Hier lief mir auf dem Fahrweg zum 'Helmcken' Wasserfall ein junger Schwarzbär über den Weg. Danach noch ein kleiner Rundweg bei leichtem Regen beim 'Clearwater' See und ein kurzer Abstecher zur Aussichtsplattform 'Green Mountain Viewing Tower'.

Nun ging es mitten durch die 'Rocky Mountains', in Richtung Jasper und weitere 350km standen abends auf dem Tacho. 

Hier wanderte ich durch den beeindruckenden 'Maligne Canyon' und genoss den Blick an einem anderen Standort den Blick auf den 'Pyramiden Lake'. Bei einer Wanderung auf dem 'Valley of the Five Lakes Trail' lief mir ein ausgewachsener (!) Schwarzbär auf knapp 5 Meter Entfernung über meinen Weg. Mir war es für einen Moment überhaupt nicht wohl, da dieser kurz davor eine Drohgebärde machte, indem er mit den Tatzen auf den Boden schlug.

Zur zweitletzten Etappe nach Banff auf der '93' hielt ich am Gletscher bei 'Mount Athabasca' an. Markierungsschilder waren am Wegesrand alle paar hundert Meter positioniert, dass man sehen konnte, inwieweit sich der Gletscher in den vergangenen Jahrzehnten sich zurückgezogen hat. Es standen weitere 340 km bei Banff auf dem Tacho.

Hier wollte ich abseits von den Touri-Wanderwegen 5 km zum 'Lake Boom' laufen. Eineinhalb Kilometer vor dem Ziel musste ich leider abbrechen und wieder zurücklaufen, da man schon bis zu den Knien im Schnee einsank. Ich fuhr später noch den sehr touristisch angelegten 'Lake Louise' an. Ein stahlblauer See, im Hintergrund Gletscher bedeckte Berge und zwischen den Steinen sprangen Chipmunks / Streifenhörnchen umher.

Weitere 135 km standen heute drauf.

Nun ist meine schöne Reise auch wieder zu Ende, und die letzte Etappe nach Calgary / Airport (154 km) stand an.

Insgesamt wurden 2554 Kilometer gefahren. Dafür brauchte man 426 Dollar für 186 Liter Sprit.

Dirk Michel