Die erste und beste Ranch, auf der ich je sein durfte. Gut, bis jetzt auch die einzige auf der ich je war. Aber trotzdem, hier mitten in Saskatchewan auf der La Reata Ranch ist die Welt noch anders. Hier ist alles authentisch. Alles so echt und spannend. Schon die Beschreibung, wie man von der "Großstadt" Saskatoon zur Cattle Farm gelangt, war aufregend. Es gibt nämlich keine. Naja, zumindest keine in dem Sinn, wie man es kennt. So mit Straßennamen und Hausnummer, Nein. Hier fährt man entlang des Highway an der dritten Abmündung nach Rechts und dann nach der zweiten Kurve wieder nach links. Crazy. Und trotzdem findet es jeder auf Anhieb. Vorbei geht's an goldenem Präriegras und irgendwann steht man dann davor. Ganz versteckt in einem wunderschönen Tal am Saskatchewan River. Vor der Ranch liegt der Lake Diefenbaker und komplettiert das Bild das man schon beim durch den Torbogen fahrend bekommt.
Alles erinnert irgendwie an einen alten Westernfilm und doch ist es so real. Man sieht die Pferde grasen, die Sättel auf einer Pritsche liegen und dann läuft da auch noch ein waschechter Cowboy auf dem Gelände rum. Der Cowboy ist allerdings nicht verkleidet - der Cowboy trägt das immer...weils praktisch und bequem ist. Was ich so schön fand war, dass nichts gespielt wirkt. Man hat wirklich das Gefühlt, als wäre man mitten drin auf einer echten Ranch. Das liegt vermutlich daran, dass man auch genau das ist. Das mit den Gästen ist ein netter Nebenverdienst, aber eigentlich wird hier wirklich gearbeitet. Gut, für die Besucher gibt es zwar eine hübschere Art der Unterbringung aber theoretisch gehört zu dem Gelände eine richtige Farm mit 200 Rindern, 25 Pferden, dem schönsten Hund, den ich je gesehen habe und einem liebevollen Besitzer der jedes einzelne Tier kennt und schätzt.
Wer nicht will, der muss nicht auf die "echte" Ranch, aber wer Lust hat darf bei allem Hand anlegen. Man darf sich am Lasso austoben und kann dann auf dem Rücken der Pferde die Rinder fangen. Theoretisch kann sich hier jeder den Traum erfüllen und richtig mithelfen. Wir haben damals die "normale" Tour mitgemacht. Jeder durfte sich ein Pferd aussuchen, es wurde gesattelt und dann sind wir auch schon raus. Vom Gelände aus direkt in die unendlich weite Prärie. Der Besitzer der Ranch hat uns die Schönheit der Umgebung gezeigt. Wer George beobachtet merkt schnell dass sein ganzes Herz daran hängt und er stolz auf sein Land ist. Er hat es sich ja auch selbst so rausgesucht, denn eigentlich kommt er aus Deutschland. Wirklich eine beeindruckende Person und das obwohl er nicht mit großen Sprüchen auf sich aufmerksam macht. Er ist ruhig und bedacht und wenn man ihn begeistern kann, dann gibts ein ernst gemeintes Lob, das so viel mehr wert ist.
"Hier geht es nicht um Pony-Ausritte am Stadtpark - La Reata ist ein echtes kanadisches Cowboy-Erlebnis"
Meine Reitkünste waren allerdings Pferdebedingt auch viel besser. Ich sitze schon seit 17 Jahren regelmäßig im Sattel, hatte schon die verschiedensten Pferde, aber an den kleinen Wallach "Ohio" werde ich mich wohl für immer erinnern.
Nora
Hier noch paar offizielle Bilder
