Kanada… das perfekte Reiseland für Individualisten?!

Viel Natur, einsame Wildnis-Landschaften, spektakuläre Szenerien?

In letzter Zeit bekomme ich immer öfter das Feedback von unseren Kunden, dass der zurückliegende Kanada Urlaub nicht immer von Einsamkeit und Stille geprägt war.

Es gibt Gegenden, da teilt man sich die spektakuläre Landschaft mit tausenden „Mit-Touristen“. Schlangestehen im Nationalpark! Stellt man sich so seine Kanada Reise vor? Eher nicht. Kanada ist groß, riesengroß und die überwältigende Mehrheit aller Touristen konzentriert sich auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet in einer verhältnismäßig kurzen Reisezeit. Aber zum Glück gibt es Alternativen! Und es gibt so viel zu erleben in Kanada, Regionen in welchen man sein Entdeckerglück nicht teilen muss (maximal mit den Kanadiern selbst)…. eine dieser Regionen ist die Provinz Manitoba – für mich einer der Geheimtipps schlechthin!

Zusammen mit der Reiseexpertin Karin Schreiber von Travel Manitoba haben wir ein paar Reisetipps und Storys zusammengestellt, die Lust auf mehr machen:

Winnipeg – mehr als ein Zwischenstop!

Aufgeregt wie ein kleines Kind bin ich vorgestern Abend in Toronto in den Zug gestiegen. Davon hatte ich schon lange geträumt! Mit ihrem Flaggschiff „The Canadian“ würde mich die VIA Rail einmal quer durchs Land bis nach Vancouver bringen und dabei stolze 4.500 km zurücklegen. Vorbei an der Seenlandschaft Ontarios, entlang der weitläufigen Prärie und durch die kanadischen Rocky Mountains. Kanada total! 4 lange Tage dauert die Fahrt, die man glücklicherweise gleich zweimal unterbrechen darf. Eine perfekte Gelegenheit bei einem kurzen Zwischenstopp, Manitobas Hauptstadt Winnipeg kennenzulernen…

Ich habe bereits die zweite Nacht im Zug hinter mir, als wir früh morgens mit laut quietschenden Bremsen in Winnipeg eintreffen. Obwohl die Bahnfahrt ein echtes Erlebnis ist und ich sie rundherum genieße, freue ich mich darauf, für zwei Tage wieder einmal festen Boden unter den Füßen zu haben. Winnipeg eilt ein guter Ruf voraus: Die Metropole begeistert mit ihrem lebhaften Charme und der offenen Art ihrer rund 700.000 Einwohner. Viele abwechslungsreiche Viertel bieten eine aufregende Mischung aus Architektur, Großstadtflair, Shoppingmöglichkeiten, künstlerischem Angebot und nicht zuletzt kulinarischen Überraschungen. Mehr als 50 ethnische Gruppen sind in Winnipeg zu Hause, die ganzjährig für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Zahlreiche Festivals, Kunstausstellungen und Musikveranstaltungen bieten unendliche Möglichkeiten für urbane Entdecker. Nicht umsonst zählt Winnipeg seit dem Jahr 2010 zu den Kulturhauptstädten Kanadas!

Mein Hotel liegt super zentral. Auch wenn sich die Stadt wunderbar zu Fuß erkunden lässt, gönne ich mir für einen ersten Überblick zunächst eine Stadtrundfahrt. In einem gemütlichen Kleinbus steuern wir die Hauptattraktionen der Stadt an und bekommen jede Menge Hintergrundinfos. Die National Historic Site The Forks ist mit ihren renovierten Lagerhallen, Marktständen, Cafés und Straßenkünstlern das ganze Jahr über einer der angesagtesten Treffpunkte der Stadt. Das Gelände am Zusammenfluss des Red River und Assiniboine River wird seit über 6.000 Jahren als Versammlungsstätte genutzt. Inline-Skater und Skateboarder üben hier waghalsige Sprünge vor historischer Kulisse, Taxiboote schippern geschäftig über das Wasser und Spaziergänger schlendern gemütlich am Ufer entlang. St. Boniface ist das französische Viertel Winnipegs – eine der größten frankophonen Siedlungen Kanadas außerhalb der Provinz Québec! Das Exchange District war im frühen 20. Jahrhundert Handels- und Kulturzentrum Winnipegs und dient mit seinen historischen Gebäuden immer wieder als Kulisse für internationale Filmproduktionen.

Winnipeg Skyline Credit Zyron Paul Felix

Auch das Manitoba Museum befindet sich in diesem Stadtteil. Als größtes (natur-)historisches Museum der Provinz, nimmt es seine Besucher mit auf eine Zeitreise durch Millionen von Jahren von Nord nach Süd quer durch Manitobas weite und vielseitige Landschaften, von der arktischen Küste bis zu den Weiten der Prärie. Das Manitoba Legislative Building – Sitz der Provinzregierung – steckt voller mystischer Geheimnisse. Was hat es mit der goldenen Jungenstatue auf dem Kuppeldach auf sich? Was haben die hieroglyphischen Inschriften, numerischen Codes und geheimen Freimaurerbotschaften zu bedeuten? Wie kommen ägyptische Sphinxen und ein Medusenkopf in die kanadische Prärie? Diesen Fragen wird bei der „Hermetic Code Tour“ auf den Grund gegangen.

Am Nachmittag steht das neue Canadian Museum for Human Rights auf dem Programm. Wie von einem Magneten fühle ich mich von seinem riesigen „Tower of Hope“ angezogen. Kanadas einziges nationales Museum außerhalb der Hauptstadt Ottawa wurde erst im September 2014 mit einer spektakulären Zeremonie  eröffnet. Mit hochentwickelter multimedialer Technologie beleuchtet es die Frage der Menschenrechte und deren Verletzungen in 11 Galerien aus unterschiedlichen Perspektiven. Gleichzeitig beeindruckt das Museumsgebäude  mit seiner innovativen Architektur. Zeit und Muße sollte man hier unbedingt mitbringen, um sich den nicht immer ganz einfachen Themen zu stellen. Interessanterweise gelingt es dem Museum, seine Besucher positiv und voller Hoffnung zurück ins Leben zu entlassen.

Am nächsten Tag freue ich mich auf einen Besuch des Assiniboine Parks. Diese weitläufige Naherholungsoase liegt etwas außerhalb der City und beheimatet u.a. den Assiniboine Park Zoo. Dessen neueste Attraktion ist der Ausstellungsbereich „Journey to Churchill“, der Flora und Fauna Nord-Manitobas präsentiert. Besucher können hier einen Vorgeschmack auf die arktischen Arten und Landschaften rund um Churchill erleben. In einem Unterwasser-Glastunnel – der Sea Ice Passage - kann ich Eisbären und Ringelrobben dabei beobachten, wie sie fröhlich im Wasser herumtollen. Ein besonders neugieriger Eisbär kommt direkt zur Glaswand geschwommen und begrüßt mich mit einem „Nasenkuss“. Eine Perspektive, die man in freier Wildbahn eher nicht erleben möchte…

Später am Tag streune ich noch ein wenig durch die Stadt und gönne mir eine der verführerisch duftenden Zimtschnecken im Marktgebäude von The Forks. Hätte ich noch mehr Zeit im Gepäck, würde ich gerne noch Fort Whyte Alive erkunden. In diesem Naturpark am Rande der Stadt lebt eine Herde mächtiger Präriebisons. Oder aber ich würde zum Oak Hammock Marsh fahren – das beliebte Vogelschutzgebiet liegt inmitten eines Marschlandes ca. 30 Autominuten nördlich von Winnipeg. Oder warum nicht gleich eine mehrtägige Rundreise durch die Naturparks im Süden Manitobas anschließen? Bei Kanu-Touren im Whiteshell Provincial Park, Wanderungen im Riding Mountain National Park oder faulen Badetagen an den Stränden des gigantischen Lake Winnipeg lässt es sich sicher aushalten. Oder aber ich würde einen Abstecher nach Churchill einplanen, um Eisbären und Belugas einmal hautnah in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Ich merke schon – ich muss einfach wiederkommen!

 

Gesagt, getan…

Auge in Auge mit Bison & Elch: Wildlife Viewing im Riding Mountain National Park

Es ist fast noch dunkel, als wir heute morgen in aller Herrgottsfrühe in unseren Mietwagen steigen. Die netten Mitarbeiter des Elkhorn Resortshaben uns freundlicherweise eine Thermoskanne voll Kaffee in die Lobby gestellt – die ersten Grundbedürfnisse des Tages sind also gedeckt. Seit zwei Tagen sind wir nun bereits in diesem von Wald umgebenen Hotel direkt vor den Toren des Riding Mountain National Parks im Südwesten der Prärieprovinz Manitoba untergebracht und fühlen uns hier pudelwohl. „Early morning wildlife tour“ lautet die Devise des heutigen Vormittags. In anderen Worten: Fotosafari!

 In der Morgendämmerung, so haben wir uns sagen lassen, gibt es die besten Aussichten auf Begegnungen mit der hier heimischen Tierwelt. Und die ist gut bestückt! Denn das bis zu 400 m hohe Hochplateau des Riding Mountain National Parks hebt sich wie eine riesige grüne Berginsel aus der flachen Prärielandschaft Manitobas empor. Gleich drei verschiedene Ökosysteme treffen hier aufeinander: Graslandschaft, borealer Nadelwald und östlicher Laubwald. Wenn das kein Grund zur Einrichtung eines Nationalparks ist! Das riesige Waldgebiet und die zahllosen Seen, jede Menge Auen und Sümpfe und nicht zuletzt die bis zu 65 Millionen Jahre alten Felsformationen des Parks sind ein wahres Eldorado für die Tiere. Auf der rund 3.000 km² großen Parkfläche tummeln sich neben Elchen, Wölfen, Schwarzbären, Wapitihirschen und Präriebisons auch hunderte von Vogelarten. Warum sollten sie in die Ferne schweifen, wo es hier so schön ist?!? Bereits bei der Anreise hatten wir das Glück, einen kleinen Schwarzbären am Wegesrand zu sehen.

Mit der wunderbaren inneren Ruhe, die uns seit unserer Ankunft in Manitoba überkommen hat, setzen wir uns also in Bewegung. Vorbei am riesigen Clear Lake und über die abseits gelegene Lake Audy Road fahren wir durch den Park und genießen den Ausblick auf die Seen und Auen, über denen der Frühnebel wabert. Ganz langsam fahren wir durch die morgendliche Landschaft und staunen über die Kraft der ersten Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch den dichten Birkenwald bahnen. Die Atmosphäre hat etwas Mystisches. Da! Hat sich dort auf der Lichtung nicht etwas gerührt?!? Tatsächlich. Ein stattlicher Elch bewegt sich langsam durch das Unterholz und trägt seine riesigen Schaufeln dabei stolz vor sich her. Nach diesem atemberaubenden Fotostopp erreichen wir nach kurzer Zeit unser eigentliches Ziel des morgendlichen Ausfluges - die Lake Audy Bison Enclosure. Eine Herde prächtiger Präriebisons lebt hier in einem riesigen abgegrenzten Areal. Die rund 30 Tiere sind die heimlichen Stars von Riding Mountain! Im warmen Licht der frühen Morgensonne tummeln sich mächtige Bullen, liebevolle Muttertiere und neugierige Teenager auf einer weitläufigen Wiese direkt an der Schotterstraße. Wir machen den Motor aus. Autoscheibe runter und Finger an den Auslöser – unsere Kamera läuft auf Hochtouren. Stundenlang geben wir uns der Beobachtung der majestätischen Tiere hin. Ein Erlebnis, das ich mein Lebtag nicht vergessen werde!

RMNP credit Eric Lindberg 0986 Accessible Wilderness

Am Nachmittag bummeln wir durch Wasagaming. Das malerische Städtchen am Clear Lake ist der wuselige Mittelpunkt des Riding Mountain National Parks. Hier befindet sich das Besucherzentrum von Parks Canada sowie Geschäfte, Restaurants und Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Im frisch renovierten Lake House gönnen wir uns erstmal einen der berühmt-berüchtigten Eis-Sandwiches. Das selbstgemachte Eis steht im Ruf, das beste in ganz Manitoba zu sein! Wie glücklich dürfen sich die Hausgäste des Lake House Boutique Hotels fühlen – jeden Morgen ein Eis zum Frühstück…! Wer genug geschlemmt hat, kann sich in Wasagaming ins Outdoor-Abenteuer stürzen. Ob im Kanu, auf dem Rücken eines Pferdes, per pedes oder auf dem Mountainbike – der Riding Mountain National Park hält für jeden Besucher das Richtige bereit. Auf insgesamt über 400 km Länge gibt es zahlreiche ausgewiesene Trails, die zum Teil leicht zugänglich sind und zum Teil durchs Hinterland führen. Von kurzen Spaziergängen bis hin zu mehrtägigen anspruchsvollen Touren von bis zu 70 km Länge ist für jedes Fitness-Level etwas zu finden. Auch Golfer und Angler kommen hier voll auf ihre Kosten und wer den Müßiggang sucht, der faulenzt einfach an einem der schönen Strände am Clear Lake und sucht zwischendurch etwas Abkühlung im erfrischenden Nass des Sees. Nachdem wir gestern bereits den 12 km langen und durchaus anspruchsvollen Gorge Creek Trail gewandert sind, entscheiden wir uns heute Nachmittag für eine Kanutour auf dem Clear Lake. Auch ohne vorheriges Paddel-Training schaffen wir die 3 Stunden auf dem Wasser ohne Probleme und genießen unsere kleinen Abstecher in die versteckten Buchten des Sees.

Am Abend sind wir dann doch etwas geschafft von diesem langen und ereignisreichen Tag. In der hoteleigenen Wellness-Oase Solstice Spa gönnen wir uns eine entspannende Massage, bevor wir den Tag gemütlich im Hotelrestaurant „10 Steakhouse“ ausklingen lassen.

Der Riding Mountain National Park liegt rund 250 km und 3 Autostunden nordwestlich von Manitobas Hauptstadt Winnipeg und ist problemlos über den Highway No. 10 zu erreichen.

 

Hecla-Grindstone Provincial Park: Beschauliche Inselwelt in Kanadas Mitte
Mitten in der Prärieprovinz Manitoba, fernab aller Ozeane, gibt es einen Ort, an dem man sich Geschichten über versunkene Schiffe und zauberhafte Inseln erzählt, an dem der Lebensrhythmus der Menschen seit Generationen vom Wasser und Fischfang geprägt ist. Diesen Ort kennen nicht viele, dabei hat er so viel Schönes zu bieten! Sein Name ist Hecla-Grindstone Provincial Park.

Rund 190 km und 2 Autostunden nördlich von Winnipeg liegt der Hecla-Grindstone Provincial Park im südlichen Teil des riesigen Lake Winnipeg kurz vor der Engstelle, die den See in zwei Hälften teilt. Der Park besteht aus der Halbinsel Grindstone sowie einer Reihe von Inseln, die sich zwischen dem östlichen und westlichen Seeufer erstrecken, darunter die große Hecla Island. Hier ließ sich im Jahr 1876 eine isländische Gemeinde nieder, um nach Naturkatastrophen und Hungersnot in der Heimat gemeinsam einen Neuanfang zu wagen. Viele der Isländer kehrten der Region in den 1960er Jahren den Rücken, hinterließen dabei jedoch jede Menge kultureller Spuren und einen Namen: Hecla Island wurde nach einem der berühmtesten Wahrzeichen Islands benannt – dem Vulkan Mount Hekla. In der kleinen Ortschaft Hecla Village wird noch heute von der Geschichte der Isländer erzählt. Ein Lehrpfad führt durch die Vergangenheit der kleinen Siedlung am Ufer des Sees und macht Station an verschiedenen jahrhundertealten Gebäuden, darunter ein kleines isländisches Museum. Doch das Kulturerbe des Hecla-Grindstone Provinical Parks reicht noch viel weiter zurück. Mit Namen wie Black Island oder Drumming Point erinnern viele seiner Inseln an das mystische Wesen der Medizinmänner der Anishinabe, die hier einst zu Hause waren und so manches kulturelle Relikt hinterließen.

HeclaPP CreditRobyn Hanson

Indessen schützt der Provinzpark neben dem kulturellen Erbe natürlich auch die Natur der Region. Seine Landschaft ist geprägt von einer zerfurchten Inselwelt mit Küstenlinien aus Kalkstein, einsamen Stränden, taufrischen Weiden, üppigen Wäldern und Sumpfgebieten. Damit birgt er derartig unterschiedliche Lebensräume, dass er Heimat für eine riesige Vielfalt an Säugetieren und Vogelarten bietet, darunter Schwarzbären, Elche und Wölfe sowie eine beeindruckende Kolonie mächtiger Nashornpelikane. Es ist ein echtes Spektakel, wenn sich diese majestätischen Vögel mit ihren gewaltigen Schwingen lautstark in die Lüfte erheben! Am Grassy Narrow Marsh führt ein 25 km langes Wanderwegenetz durch ein weitläufiges Sumpfgebiet. Holzpromenaden und geschützte Beobachtungsstationen bieten hier ausgezeichnete Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. Fernglas nicht vergessen!

Hecla Island ist der unumstrittene Mittelpunkt des Parks, wenn es um Unternehmungen in freier Natur geht! Freundlich werden die Besucher bei der Anreise über den Damm, der das Festland mit der Insel verbindet, von einem für die Region typischen Leuchtturm begrüßt. Abgesehen von Hecla Village und dem kleinen Hafen in Gull Harbour ist die Insel weitestgehend unbewohnt. Das komfortable Lakeview Hecla Resort bietet einen wunderbaren Blick auf die Bucht von Gull Harbour und eignet sich bestens als Ausgangsbasis für endlose Tage voller Abenteuer und Entdeckungen. Auf dem Programm stehen lange Wanderungen entlang der pittoresken Kalksteinküste, z.B. über den Lighthouse Trail zum Hecla Lighthouse. Wer dabei Hintergründe zur Ökologie von Hecla Island erfahren möchte, sollte einen Spaziergang mit der Naturforscherin Dr. Heather Hinam von Second Nature Discovery unternehmen, die die Insel wie ihre Westentasche kennt. Mit den Leihfahrrädern des Hotels kann man alternativ zu entspannten Radtouren aufbrechen und dabei Flora und Fauna der Region erkunden. Um Hecla Island und ihre Nachbarinseln aus der Wasser-Perspektive kennenzulernen, lädt Captain Curtis Grimolfson zu einer Fahrt im Zodiac ein, die im Hafenbüro von Gull Harbour gebucht werden kann. Seine Familie lebt seit Generationen auf der Insel und stammt – wie könnte es anders sein – von den Isländern ab. Oder wie wäre es mit einer Runde Golf auf dem benachbarten 18-Loch-Golfplatz? Auch Angler kommen auf Hecla Island selbstverständlich voll auf ihre Kosten! Die zerklüftete Küste der Insel öffnet sich an zwei Stellen zu weißen Sandstränden, die zu einem erfrischenden Sprung in den See einladen – Gull Harbour Beach am nördlichen Zipfel von Hecla Island und Sunset Beach am westlichen Ufer der Insel. Letzteren sollte man am besten gegen Ende des Tages aufsuchen, denn – wie der Name bereits vermuten lässt – zum Sonnenuntergang zeigt sich hier ein wahrhaft spektakuläres Naturschauspiel. Hier, wo die Prärie langsam in den Kanadischen Schild übergeht, ist es weniger touristisch, dafür etwas windiger und kühler als an den Stränden im Süden des Lake Winnipeg. Aber die vielseitige Landschaft und das unverfälschte Naturerlebnis können für die fehlende Beach Bar mehr als entschädigen! Nach erlebnisreichen Tagen in der Natur dürfen sich erholungssuchende Urlauber am Abend auf entspannte Stunden in der Wellness-Oase Salka Spa und ein kulinarisches Verwöhnprogramm im Seagulls Restaurant des Lakeview Hecla Resorts freuen.

Mit seiner beschaulichen Inselwelt ist der Hecla-Grindstone Provincial Park eine wunderbare Alternative zur Hektik vieler überlaufener Urlaubsregionen und noch immer ein echter Geheimtipp!

Spritziges Vergnügen an Manitobas Wasserfällen

Zugegeben, Manitoba steht nicht unbedingt für eine majestätische Bergszenerie mit tiefen Felsschluchten und auch die Niagarafälle liegen mehr als 2.000 Kilometer weit entfernt. Trotz allem – oder vielleicht auch gerade deswegen – begeistert die Prärieprovinz im Herzen Kanadas mit einigen beeindruckenden Wasserfällen, die jede Wanderung in der betreffenden Region zu einem wahrlich spritzigen Vergnügen macht!

Laut rauscht das Wasser im Pisew Falls Provincial Park! Hier, rund 700 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Winnipeg und 45 Autominuten südlich der Kleinstadt Thompson, dem Tor zum wilden Norden Manitobas, zeigt sich die Provinz von einer besonders schönen Seite. Die Szenerie ist geprägt vom Grün des borealen Waldes und dem Grass River, der sich mitten durch den Park schlängelt. Gleich zwei Mal nimmt das Wasser des Flusses ordentlich Fahrt auf, um sich in tosenden Kaskaden in die Tiefe zu ergießen. Ein rund 22 Kilometer langer Rundwanderweg, der entlang des Grass Rivers einer alten Pelzhandelsroute folgt, verbindet die beiden Wasserfälle Pisew Falls und Kwasitchewan Falls. An den Pisew Falls fällt der Fluss zunächst recht plötzlich um gute 13 Meter ab, ändert die Richtung und stürzt sich dann lauthals eine kleine Schlucht hinab. „Pisew“ stammt übrigens aus der Sprache der Cree und bedeutet „Luchs“. Das Zischen der Pisew Falls erinnerte die Ureinwohner wohl an die hier heimische Wildkatze. Die Kwasitchewan Falls wiederum sind mit 14,2 Metern Höhe Manitobas höchster Wasserfall! Wanderer, die über Nacht Station machen möchten, können die abgelegenen Zeltplätze am hinteren Ende des Trails nutzen und sich vom Rauschen des Wasserfalls in den Schlaf wiegen lassen.

Pisew Falls PP CreditTravelManitoba

Nicht weniger spritzig geht etwas weiter östlich im Wekusko Falls Provincial Park zu, rund zwei Autostunden von den Ortschaften The Pas und Flin Flon entfernt. Gleicher Fluss, anderer Wasserfall: Der Grass River stürzt sich hier an den weniger bekannten Wekusko Falls durch eine Reihe von Stromschnellen stolze 12 Meter hinab. Gleich zwei Hängebrücken überqueren die Kaskade an unterschiedlichen Stellen und bieten dabei eine einzigartige Perspektive zum Fotografieren. Das Tosen des Wassers und Spritzen der Gischt lassen mutige Überquerer die Kraft des herabstürzenden Flusses am eigenen Leibe spüren. In Blicknähe zum Wasserfall befindet sich ein kleiner Zeltplatz, der zu den schönsten in ganz Manitoba zählt! Wer etwas mehr Komfort sucht, kann auf den Full Service Campingplatz des Parks zurückgreifen, Bootsanlegestelle inklusive. Eine kurze Boots- oder Paddeltour über den Grass River zum Tramping Lake führt zu einem fast schon mystischen Ort, an dem der aufmerksame Beobachter indigene Piktogramme und prähistorische Felsmalereien findet. Sie stellen Szenen aus dem alltäglichen und spirituellen Leben der Prärieindianer dar. Der Verdacht liegt nahe, dass die frühen Künstler beim Malen in einem Kanu saßen, denn die Bilder befinden sich direkt oberhalb der Wasserkante.

Wer die Fahrt in den Norden scheut, wird auch im Süden Manitobas Wasserfall-fündig. Vor allem im seenreichen Whiteshell Provincial Park im Südosten der Provinz befinden sich gleich mehrere kleinere Wasserfälle, darunter die fotogenen Rainbow Falls oder die McGillivray Falls in der Nähe von Falcon Beach.

Apropos Falcon Beach – UFO Sichtung in Manitoba:
Es war der 19. Mai 1967, als die Welt von Stephen Michalak auf den Kopf gestellt wurde. Der junge Mann aus Winnipeg wollte eigentlich nur für ein paar Tage im nahegelegenen Whiteshell Provincial Park im Südwesten Manitobas Urlaub machen. Die Gegend kannte er bereits gut durch frühere Besuche. Michalak hatte von Quartzgängen in der Nähe des Falcon Lake gehört und sich an jenem Tag bereits früh am Morgen auf den Weg gemacht, um das kostbare Mineral abzubauen. Kurz nach seiner Mittagspause gegen 12.00 Uhr hörte er plötzlich ein Geräusch, das sich wie das grunzende Schnattern von Gänsen anhörte. Als er nach oben schaute, sah er zwei zigarrenförmige Flugobjekte, die in feuerrotem Schein erstrahlten.

Je näher sie der Erde kamen, desto mehr schien ihre Form oval zu sein. Eines der Objekte stoppte in der Luft, während das andere auf einem großen Felsen etwa 50 Meter von Michalak entfernt landete. Nach einiger Zeit wechselte das noch schwebende Flugobjekt seine Farbe – es wurde grau und entfernte sich durch die Wolken in Richtung Westen. Auch das Objekt auf dem Felsen wurde zunächst grau und leuchtete dann schließlich in einer Farbe, die an glühenden Edelstahl erinnerte. Aus seinem Inneren strömten lilafarbene Strahlen. Aufgrund seiner Arbeit mit dem Quartz trug Michalak eine Schutzbrille, so dass er nicht geblendet werden konnte. Das Objekt roch nach  Schwefel und machte ein summendes Geräusch. Etwa 30 Minuten lang beobachtete der Mann die Szenerie, als sich plötzlich eine Luke öffnete und er erkennen konnte, dass das Innere des Flugobjektes hell erleuchtet war. Mutig trat er einige Schritte näher heran und konnte plötzlich Stimmen vernehmen. Da Michalak dachte, das Objekt sei ein experimentelles Fluggerät, versuchte er zunächst, auf Englisch in Kontakt zu treten. Keine Antwort. Ebenso wenig in anderen Sprachen. Nervös trat er an die geöffnete Luke und sah im Inneren des Flugobjektes ein Armaturenbrett und Lichter. Unvermittelt schloss sich die Luke wieder. Michalak erkannte rund um das Objekt eine bunte Glasschicht, die in sehr gutem Zustand war. Er versuchte, sie zu berühren, aber sein Schutzhandschuh schmolz und die Hitze verletzte seine Hand.

Falcon Beach Ranch

Leise trat nun eine metallisch aussehende Box voller Löcher aus dem Objekt hervor, die an einen gitternetzähnlichen Auspuff erinnerte. Durch eine dampfende Explosion wurde ein gasförmiger Stoff in seine Richtung ausgestoßen. Sofort fing die Kleidung des Mannes Feuer. Als das Objekt schließlich hinter dem anderen herflog, war Michalak wieder alleine. Mit Mühe und Not gelang es ihm, das Feuer zu löschen. Er hatte Schmerzen, ihm war übel und er bemerkte, dass ein metallischer Geruch von ihm ausging. Als er später in einem Krankenhaus untersucht wurde, stellten die Ärzte fest, dass er zwar verwirrt und benommen, aber bei vollem Verstand war. Auf seiner Brust befanden sich ovale Brandwunden mit einem gitternetzähnlichen Muster. Im Laufe der nächsten Monate plagten ihn Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schwellungen und Ohnmachtsanfälle. Die Ärzte diagnostizierten jedoch, dass er frei von „signifikanter mentaler oder emotionaler Krankheit“ war. Michalak starb im Jahr 1999 im Alter von 83 Jahren.

Die Geschichte von Stephen Michalak und seiner übernatürlichen Begegnung am Falcon Lake stellt die Naturgesetze auf den Kopf. Sie ist weltweit eine der glaubwürdigsten und am besten dokumentierten Fälle von UFO Sichtungen und wird von den meisten Ufologen als echt eingestuft.

Auch heute noch machen sich neugierige Besucher und Alien-Forscher am Falcon Lake auf den Weg, um die vermeintlichen UFO Spuren vor Ort persönlich unter die Lupe zu nehmen. Die Landestelle aus dem Jahr 1967 liegt gut versteckt tief im borealen Wald auf einer felsigen Lichtung und ist auf eigene Faust nur schwierig zu finden. Devin und Kendra Imrie, Besitzer der nahegelegenen Falcon Beach Ranch, bieten mit ihrer UFO Tour jedoch einen geführten Ausritt zum berüchtigten Ort der Sichtung an.

Die Tour führt durch die einzigartige Landschaft des Whiteshell Provincial Parks. Auf dem Pferderücken geht es durch den Wald, über hügelige Felsvorsprünge und ebene Flächen, auf denen die Pferde ins Trab wechseln können. Birken, Kiefern und viele kleine Seen säumen den Weg. Nach etwa 45 Minuten geht es schließlich zu Fuß weiter. Über eine Lichtung erreichen die Teilnehmer die offene und felsige Stelle, an der Michalak im Jahr 1967 die UFOs gesehen hat. Hier wird nun aus dem Nähkästchen geplaudert. Die Tour Guides erzählen die Geschichte der unheimlichen Begegnung und reichen Bilder von Michalaks Strahlungswunden und Abbildungen des UFOs herum. So manch ein Teilnehmer kann seine eigenen kleinen Ungereimtheiten der dritten Art beitragen. Zurück auf der Ranch werden schließlich die letzten Alien-Geschichten und Verschwörungstheorien bei einem rustikalen Lagerfeuer ausgetauscht. Akte X lässt grüßen…!

 

Wer jetzt Lust auf Manitoba bekommen hat, meldet sich am besten direkt bei uns! Gerne erzählen wir persönlich von unseren Erfahrungen. Und wer eine Vorstellung von einer direkt buchbaren Reise durch Manitoba bekommen möchte findet hier ein tolles Beispiel: Mietwagenreise durch Manitoba